Häufige Fehler beim Kinderdepot vermeiden – 11 typische Stolperfallen und wie Eltern sie umgehen

Kinderdepot Juniordepot häufige Fehler vermeiden

Einleitung: Warum Fehler beim Kinderdepot teuer werden können

Immer mehr Eltern wollen für ihre Kinder ein Depot eröffnen. Doch häufige Fehler beim Kinderdepot vermeiden ist entscheidend, um langfristig Vermögen aufzubauen. Wer unüberlegt startet, riskiert hohe Kosten, geringe Rendite oder sogar steuerliche Nachteile. In diesem Artikel zeigen wir die 11 größten Stolperfallen – und geben konkrete Tipps, wie Eltern diese vermeiden können.

Ein Kinderdepot kann der Grundstein für Ausbildung, Studium oder den Start ins Berufsleben sein. Doch nur wenn die Strategie passt, entfaltet sich der volle Zinseszins-Effekt. Ein Vergleich der Anbieter hilft, Gebühren zu sparen – zum Beispiel im Kinderdepot-Vergleich. Auch ein Blick in den Sparplanrechner für Kinder zeigt, wie stark die Wahl der Sparrate den Vermögensaufbau beeinflusst.


1. Falsche Bank oder Plattform wählen

Ein klassischer Fehler beim Kinderdepot ist die Wahl der falschen Bank. Manche Institute verlangen Depotführungsgebühren oder bieten nur wenige ETFs an. Andere wiederum haben hohe Ordergebühren, die die Rendite über Jahre erheblich mindern können.

Eltern sollten unbedingt prüfen, welche Anbieter kinderfreundliche Konditionen haben. Besonders günstig sind oft Direktbanken und Online-Broker, die kostenlose ETF-Sparpläne anbieten. Auch die Bedienbarkeit und die Möglichkeit, flexibel die Sparrate anzupassen, spielen eine Rolle.

Ein systematischer Vergleich spart bares Geld. Siehe dazu auch unseren Ratgeber Kinderdepot eröffnen – Schritt für Schritt mit Checkliste.
Zusätzlich informiert die Verbraucherzentrale über Unterschiede bei Kosten und Rechten.


2. Zu hohe Gebühren übersehen

Ein weiterer häufiger Fehler beim Kinderdepot ist, die Gebührenstruktur nicht genau zu prüfen. Schon kleine Unterschiede bei den Kosten können über viele Jahre mehrere tausend Euro ausmachen. Typische Kostenfallen sind Ordergebühren, Depotführungsgebühren oder hohe Fondsverwaltungsgebühren.

Gerade bei langfristigen Sparplänen lohnt sich der Blick auf günstige ETF-Sparpläne ohne Kaufgebühren. Viele Online-Broker bieten diese inzwischen kostenlos an. Ein Beispiel zeigt die Wirkung:

SzenarioSparrateGebühren pro JahrEndvermögen nach 18 Jahren*
Bank A (mit 1 % Gebühren)100 €216 €ca. 32.500 €
Bank B (gebührenfrei)100 €0 €ca. 36.000 €

*Annahme: 6 % Rendite, monatliche Sparrate 100 €, Laufzeit 18 Jahre.

Schon in diesem einfachen Beispiel liegt der Unterschied bei 3.500 € – allein durch Gebühren.


3. Keine klare Anlagestrategie festlegen

Viele Eltern eröffnen ein Kinderdepot, ohne sich vorher Gedanken über eine klare Anlagestrategie zu machen. Doch ohne Plan wird das Depot schnell zum Sammelsurium aus einzelnen Fonds oder Aktien. Das erhöht das Risiko und mindert die Renditechancen.

Grundsätzlich sollte eine Entscheidung fallen:

  • Breiter ETF-Sparplan (z. B. MSCI World) für langfristiges Wachstum.
  • Thematische ETFs oder Einzelaktien nur als Beimischung.
  • Sparbuch oder Tagesgeld sind für den langfristigen Vermögensaufbau ungeeignet.

Wer eine klare Strategie verfolgt, bleibt auch in Krisenzeiten diszipliniert und spart kontinuierlich weiter. Ein hilfreicher Einstieg ist der Artikel ETF-Sparplan fürs Kind: So geht’s.


4. Zu wenig Diversifikation

Ein häufiger Fehler beim Kinderdepot ist es, das Geld nur in einen einzigen Fonds oder gar nur in eine Aktie zu investieren. Fehlende Diversifikation kann dazu führen, dass das gesamte Depot stark schwankt oder im schlimmsten Fall große Verluste erleidet.

Mit einem breit gestreuten ETF auf den MSCI World sind Eltern bereits in über 1.500 Unternehmen weltweit investiert. Noch breiter wird es, wenn zusätzlich ein ETF auf Schwellenländer beigemischt wird.

Praxis-Tipp:

  • 70–80 % in einen globalen Standard-ETF.
  • 20–30 % in zusätzliche Bausteine (z. B. Emerging Markets).

So können Eltern sicherstellen, dass das Risiko auf viele Schultern verteilt wird.


5. Kurzfristiges Denken

Ein Kinderdepot ist auf langfristigen Vermögensaufbau ausgelegt. Wer zu sehr auf kurzfristige Schwankungen achtet, läuft Gefahr, im falschen Moment auszusteigen. Das größte Kapital beim Kinderdepot ist die Zeit – denn nur so kann der Zinseszins-Effekt wirken.

Ein Rechenbeispiel verdeutlicht das:

  • 100 € monatliche Sparrate, 6 % Rendite.
  • Nach 5 Jahren: ca. 6.900 €.
  • Nach 18 Jahren: ca. 38.300 €.

Das zeigt: Durch langes Durchhalten vermehrt sich das Kapital fast um das Sechsfache. Deshalb gilt: Sparrate festlegen, regelmäßig einzahlen – und nicht von kurzfristigen Kursschwankungen verrückt machen lassen.

Weiterführend: Warum es sich lohnt, früh fürs Kind zu investieren.


6. Steuerliche Aspekte ignorieren

Ein weiterer Fehler beim Kinderdepot ist es, die steuerlichen Regeln zu übersehen. Viele Eltern wissen nicht, dass Kinder ihren eigenen Sparer-Pauschbetrag von 1.000 € pro Jahr nutzen können. Wird dieser nicht beantragt, führt die Bank unnötig Abgeltungssteuer ab.

Auch die Nichtveranlagungs-Bescheinigung (NV-Bescheinigung) beim Finanzamt kann helfen, Kapitalerträge bis zu bestimmten Freibeträgen steuerfrei zu stellen. Zudem sollte bedacht werden, dass Schenkungen und Einzahlungen auf Kinderdepots im Rahmen der Schenkungssteuer geprüft werden können.

Ein ausführlicher Überblick dazu findet sich im Ratgeber Steuerfreibeträge bei Kinderdepots clever nutzen.


7. Emotionale Fehler: Panikverkäufe bei Kursschwankungen

Viele Eltern lassen sich von kurzfristigen Börsenschwankungen verunsichern und verkaufen in schlechten Phasen unüberlegt. Doch genau das ist ein typischer Fehler beim Kinderdepot: Verluste werden realisiert, während die anschließende Erholung verpasst wird.

Gerade bei einem Anlagehorizont von 15 bis 20 Jahren sind zwischenzeitliche Rücksetzer völlig normal. Wer konsequent investiert bleibt, profitiert langfristig vom Aufschwung.
Ein hilfreicher Tipp: Sparpläne einfach automatisieren und nicht ständig ins Depot schauen.

Weiterführend: Was passiert mit dem Kinderdepot, wenn das Kind 18 wird?.


8. Falsche Fonds- oder ETF-Auswahl

Manche Eltern greifen aus Unwissenheit zu aktiven Fonds mit hohen Verwaltungsgebühren. Andere entscheiden sich für exotische ETFs, die zwar spannend klingen, aber wenig Diversifikation bieten. Ein häufiger Fehler beim Kinderdepot ist also die falsche Produktauswahl.

Für langfristige Sparpläne sind breit gestreute Indexfonds (ETFs) meist die bessere Wahl. Sie sind günstig, transparent und entwickeln sich in der Regel stabiler als aktive Fonds.
Wichtig ist zudem die Entscheidung zwischen thesaurierenden ETFs (Erträge werden automatisch reinvestiert) und ausschüttenden ETFs (regelmäßige Auszahlungen).

Mehr dazu im Ratgeber: Was bedeutet thesaurierend vs. ausschüttend?.


9. Zu kleine Sparrate wählen

Ein oft unterschätzter Fehler beim Kinderdepot ist die Wahl einer zu geringen Sparrate. Schon kleine Beträge können über viele Jahre hinweg einen großen Unterschied machen.

Beispiel mit 6 % Rendite p.a. und 18 Jahren Laufzeit:

  • 25 € monatlich: ca. 9.600 € Endvermögen
  • 50 € monatlich: ca. 19.200 € Endvermögen
  • 100 € monatlich: ca. 38.300 € Endvermögen

Die Verdoppelung der Sparrate verdoppelt fast das Endergebnis – ein klassischer Zinseszinseffekt. Eltern sollten prüfen, welchen Beitrag sie langfristig stemmen können. Mit dem Sparplanrechner für Kinder lässt sich das leicht individuell kalkulieren.

👉 Gleichzeitig gilt: Jeder Euro zählt. Auch kleine Beträge sind ein Erfolg, denn sie zeigen dem Kind früh, dass Sparen und Investieren einen Unterschied machen können.


10. Kinderdepot ohne klare Ziele eröffnen

Viele Eltern starten ein Kinderdepot, ohne sich Gedanken über den eigentlichen Zweck zu machen. Soll das Geld später für die Ausbildung, das Studium oder als Startkapital für die erste Wohnung dienen? Wer keine klaren Ziele hat, riskiert, dass das Depot im falschen Moment aufgelöst oder falsch genutzt wird.

Eine klare Zieldefinition hilft, die passende Sparrate und Laufzeit festzulegen. Wer weiß, dass er z. B. 20.000 € zum Studienbeginn bereitstellen möchte, kann mit einem Sparplan und dem Sparplanrechner für Kinder genau kalkulieren, wie viel monatlich nötig ist.

Weiterführend: Kinderdepot fürs Studium – wie viel solltest du ansparen?.


11. Rechtliche Stolperfallen übersehen

Ein Kinderdepot läuft formal immer auf den Namen des Kindes. Das bedeutet: Mit dem 18. Geburtstag erhält das Kind die volle Verfügungsgewalt über das Geld – unabhängig davon, wofür die Eltern es ursprünglich vorgesehen haben. Ein häufiger Fehler beim Kinderdepot ist daher, diesen Aspekt zu ignorieren.

Eltern sollten das früh bedenken und mit ihrem Kind offen über den Zweck des Depots sprechen. Auch bei Trennung oder Patchwork-Familien kann es wichtig sein, die Zugriffsmöglichkeiten zu klären.

Mehr dazu im Ratgeber Kinderdepot bei Trennung oder Patchwork – worauf Eltern achten sollten.


Tipps & Checkliste: Kinderdepot richtig anlegen

Damit Eltern die typischen Fehler beim Kinderdepot vermeiden, hilft eine einfache Checkliste:

✔ Anbieter vergleichen (Gebühren & Auswahl)
✔ Sparrate realistisch wählen
✔ Langfristige Strategie festlegen
✔ ETFs statt teure Fonds bevorzugen
✔ Steuerfreibeträge beantragen
✔ Diversifikation beachten
✔ Nicht bei Kursschwankungen in Panik verfallen
✔ Ziele klar definieren

Ein Überblick über empfehlenswerte Anbieter findet sich im Kinderdepot-Vergleich.


FAQ: Häufige Fragen zum Kinderdepot

Welche Fehler sind am teuersten?

Am meisten kosten langfristig zu hohe Gebühren und eine fehlende Anlagestrategie. Schon kleine Kostenunterschiede summieren sich über die Jahre.

Wie erkenne ich ein gutes Kinderdepot?

in gutes Depot hat geringe Kosten, bietet eine breite ETF-Auswahl und ist flexibel anpassbar. Ein Blick in den Depotvergleich hilft.

Wann lohnt sich ein Wechsel?

Wenn die Gebühren hoch sind oder die Auswahl an Sparplänen eingeschränkt ist, kann ein Wechsel sinnvoll sein.


Fazit: Häufige Fehler beim Kinderdepot vermeiden

Ein Kinderdepot ist eine hervorragende Möglichkeit, Vermögen für die Zukunft eines Kindes aufzubauen. Doch nur wer die typischen Fehler kennt und vermeidet, profitiert langfristig vom Zinseszins-Effekt und günstigen Konditionen.

Der wichtigste Tipp: früh beginnen, Fehler vermeiden und konsequent drangeblieben. Schon kleine Sparbeträge können in 18 Jahren eine solide Basis schaffen.

👉 Starte am besten gleich mit dem Kinderdepot-Vergleich und rechne im Sparplanrechner für Kinder durch, wie stark selbst kleine Beträge wachsen können.

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