Einleitung – Warum ein Kinderdepot fürs Studium wichtig ist
Ein Studium ist für viele junge Menschen der entscheidende Start ins Berufsleben – aber es ist auch mit erheblichen Kosten verbunden. Miete, Lebensmittel, Studienmaterialien und Freizeit summieren sich schnell. Wer hier als Eltern oder Großeltern frühzeitig vorsorgt, kann den Kindern später einen sorgenfreieren Start ermöglichen.
Ein Kinderdepot fürs Studium ist eine besonders effektive Möglichkeit, Kapital langfristig wachsen zu lassen. Im Gegensatz zu klassischen Sparbüchern profitiert das Depot von höheren Renditechancen durch Wertpapiere, vor allem ETFs.
Je früher der Einstieg, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt – und desto niedriger kann die monatliche Sparrate ausfallen, um ein realistisches Sparziel zu erreichen.
Am Ende dieses Beitrags findest du hilfreiche Tools wie den Kinderdepot-Vergleich und den Sparplanrechner für Kinder, um deine persönliche Sparstrategie zu berechnen.
Studienkosten realistisch einschätzen
Bevor Eltern oder Großeltern ein Sparziel festlegen, sollten sie wissen, wie hoch die tatsächlichen Kosten für ein Studium sein können. Diese variieren stark je nach Wohnort, Fachrichtung und individueller Lebensweise.
Eine realistische Kalkulation umfasst nicht nur die reinen Studiengebühren (in Deutschland meist nur für bestimmte Programme wie private Hochschulen oder Auslandssemester), sondern auch Lebenshaltungskosten, Miete, Versicherungen und Lernmaterialien.
Durchschnittliche Kosten pro Jahr (Deutschland, Stand 2025):
Kostenpunkt | Monatlich (€) | Jährlich (€) |
---|---|---|
Miete & Nebenkosten | 450 | 5.400 |
Lebensmittel | 250 | 3.000 |
Studienmaterialien | 50 | 600 |
Krankenversicherung | 110 | 1.320 |
Öffentliche Verkehrsmittel | 50 | 600 |
Freizeit & Sonstiges | 150 | 1.800 |
Gesamt | 1.060 | 12.720 |
Je nach Standort können diese Werte deutlich abweichen:
- Großstädte wie München oder Hamburg liegen oft 15–25 % höher.
- Kleinstädte oder Wohnen bei den Eltern kann die Miete deutlich reduzieren.
Für ein dreijähriges Bachelorstudium sollte man also mindestens 35.000 bis 40.000 € einkalkulieren – ohne Auslandssemester oder teure Spezialfächer.
Tipp: Mit dem Sparplanrechner für Kinder kannst du prüfen, welche monatliche Rate nötig ist, um diesen Betrag zu erreichen.
Wie viel bis Studienbeginn ansparen?
Zielbeträge & Faustregeln
Als grober Richtwert gilt: Wer seinem Kind oder Enkel ein dreijähriges Studium ohne BAföG oder Nebenjob finanzieren möchte, sollte mindestens 35.000 € anstreben. Für ein fünfjähriges Studium (z. B. Master) liegt das Ziel eher bei 50.000 €.
Diese Summe klingt hoch – wird aber deutlich machbarer, wenn frühzeitig mit einem Kinderdepot begonnen wird. Dank Zinseszinseffekt kann schon eine moderate monatliche Rate ausreichen.
Die Faustregel lautet:
- Je früher der Start, desto geringer die monatliche Rate.
- Später Start erfordert höhere Raten oder eine Einmalanlage.
Beispielrechnung mit Zinseszinseffekt
Szenario 1 – Früher Start (ab Geburt)
- Start: 0 Jahre
- Monatliche Rate: 100 €
- Laufzeit: 18 Jahre
- Durchschnittliche Rendite: 6 %
- Endsumme: ca. 38.800 €
Szenario 2 – Später Start (ab 10. Geburtstag)
- Start: 10 Jahre
- Monatliche Rate: 250 €
- Laufzeit: 8 Jahre
- Durchschnittliche Rendite: 6 %
- Endsumme: ca. 28.500 €
Erkenntnis: Wer früh startet, muss weniger als die Hälfte der monatlichen Summe aufbringen – und hat am Ende trotzdem mehr Kapital.
Nutze den Sparplanrechner für Kinder, um deine eigene Zielsumme zu berechnen.
Praxis- & Rechenbeispiele
Beispiel 1 – ETF-Sparplan ab Geburt
Dieses Szenario ist ideal für Eltern oder Großeltern, die direkt nach der Geburt mit dem Sparen beginnen.
Annahmen:
- Monatliche Rate: 50 €
- Laufzeit: 18 Jahre
- Durchschnittliche Rendite: 6 % p.a.
Ergebnis:
- Eingezahlt: 10.800 €
- Endsumme: ca. 17.300 €
- Rendite: ca. 6.500 €
Parameter | Wert |
---|---|
Monatliche Rate | 50 € |
Laufzeit | 18 Jahre |
Durchschnittsrendite p.a. | 6 % |
Eingezahlt | 10.800 € |
Endsumme | ca. 17.300 € |
Tipp: Wer 100 € statt 50 € pro Monat investiert, erreicht im gleichen Zeitraum etwa 34.600 €.
Beispiel 2 – Späterer Start mit höherer Rate
Dieses Szenario zeigt, wie sich ein späterer Start auswirkt.
Annahmen:
- Startalter: 10 Jahre
- Monatliche Rate: 150 €
- Laufzeit: 8 Jahre
- Durchschnittliche Rendite: 6 % p.a.
Ergebnis:
- Eingezahlt: 14.400 €
- Endsumme: ca. 17.000 €
- Rendite: ca. 2.600 €
Parameter | Wert |
---|---|
Monatliche Rate | 150 € |
Laufzeit | 8 Jahre |
Durchschnittsrendite p.a. | 6 % |
Eingezahlt | 14.400 € |
Endsumme | ca. 17.000 € |
Erkenntnis: Wer später beginnt, muss deutlich mehr pro Monat einzahlen – und hat am Ende dennoch weniger Kapital.
Tipps für Eltern & Großeltern
Für Eltern
Eltern profitieren enorm davon, wenn sie früh mit dem Kinderdepot fürs Studium beginnen.
Merkliste – Eltern
- Früh starten: Schon 25–50 € im Monat können später einen großen Unterschied machen.
- Anbieter vergleichen: Siehe Kinderdepot-Vergleich.
- Automatisieren: Sparpläne per Lastschrift einrichten.
- Raten anpassen: Bei Gehaltserhöhungen oder Bonuszahlungen erhöhen.
- Steuervorteile nutzen: Freibeträge ausschöpfen.
„Wir haben mit 50 € begonnen und nach 5 Jahren auf 100 € erhöht – heute liegen wir perfekt im Plan“, berichtet Vater Markus.
Für Großeltern
Großeltern können mit gezielten Einmalanlagen oder regelmäßigen Zuschüssen die Studienfinanzierung deutlich erleichtern.
Merkliste – Großeltern
- Abstimmung mit Eltern: Depotinhaber & Vollmachten klären.
- Schenkungssteuerfreibetrag nutzen: Bis zu 200.000 € pro Enkelkind.
- Einmalanlagen anlegen: Besonders zu Geburtstagen oder zur Geburt.
- Langfristig denken: Mindestens 10–15 Jahre Anlagehorizont einplanen.
- Zusammenlegen: Mehrere Familienmitglieder können ins gleiche Depot einzahlen.
„Wir schenken lieber Wissen als Dinge – unser Beitrag zum Studium ist das Kinderdepot“, sagt Großmutter Helga.
Häufige Fehler vermeiden
Fehler (Don’t) | Besser machen (Do) | Mini-Lösung |
---|---|---|
Zu späte Eröffnung | Möglichst früh starten | Direkt nach Geburt mit kleinem Betrag beginnen |
Unrealistische Renditeannahmen | Realistische 5–7 % p.a. kalkulieren | Vergangene ETF-Renditen als Orientierung nutzen |
Zu riskante oder zu konservative Auswahl | Risiko an Anlagehorizont anpassen | Welt-ETF mit breiter Streuung wählen |
Steuerliche Freibeträge nicht nutzen | Freibeträge einplanen | Artikel Steuerfreibeträge bei Kinderdepots clever nutzen lesen |
Anbieter nur nach Werbung auswählen | Konditionen vergleichen | Kinderdepot-Vergleich nutzen |
FAQ – Häufige Fragen zum Kinderdepot fürs Studium
Kann mein Kind während des Studiums auf das Depot zugreifen?
Ja, sofern es auf den Namen des Kindes läuft. Vorher Depotinhaber & Vollmachten prüfen.
Wie flexibel ist ein Sparplan?
Du kannst Raten jederzeit anpassen, pausieren oder Sonderzahlungen leisten.
Was passiert, wenn das Kind kein Studium beginnt?
Das Kapital kann für andere Zwecke genutzt werden – keine Zweckbindung.
Weiterführende Ressourcen & nächste Schritte
Du willst jetzt wissen, wie du das perfekte Kinderdepot fürs Studium findest und berechnest?
Hier sind deine nächsten Schritte:
- 📊 Kinderdepot-Vergleich – die besten Anbieter im Überblick
- 🧮 Sparplanrechner für Kinder – errechne deine individuelle Sparrate
- 💡 Steuerfreibeträge bei Kinderdepots clever nutzen – Steuern sparen und Rendite sichern
- 🤝 So können Eltern und Paten gemeinsam sparen – Sparstrategien im Team