So können Eltern und Paten gemeinsam sparen

Gemeinsam sparen Eltern und Kind

Strategien, Tools & Tipps für ein gemeinsames Finanzprojekt fürs Kind

Eltern wünschen sich das Beste für ihr Kind – auch finanziell. Doch nicht immer müssen sie diesen Weg allein gehen. Paten, Großeltern und weitere Bezugspersonen können eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, langfristig für das Kind vorzusorgen.

In diesem Artikel erfährst du, wie Eltern und Paten gemeinsam sparen können, welche Möglichkeiten es gibt, was rechtlich zu beachten ist und wie ihr gemeinsam mit kleinen Beträgen Großes erreichen könnt – z. B. für Ausbildung, Führerschein oder den Start ins Erwachsenenleben.


Warum gemeinsames Sparen sinnvoll ist

Ein Kind großzuziehen kostet Geld – laut Studien bis zu 150.000 € bis zum 18. Lebensjahr. Viele Familien wünschen sich Unterstützung, gerade bei langfristigen Sparzielen wie:

  • Führerschein
  • Studium oder Ausbildung
  • Auslandsjahr
  • Startkapital für erste Wohnung oder Auto

Vorteile des gemeinsamen Sparens:

  • Finanzielle Entlastung der Eltern
  • Stärkere emotionale Bindung zwischen Paten/Verwandten und Kind
  • Frühzeitiger Vermögensaufbau mit Zinseszinseffekt
  • Klare Zielorientierung – gemeinsames Projekt statt Einzelaktionen

Welche Sparziele lohnen sich?

Bevor ihr gemeinsam loslegt, solltet ihr definieren, wofür ihr sparen möchtet – das schafft Orientierung und Motivation.

SparzielTypischer BedarfZeitraum
Führerscheinca. 2.000–3.000 €bis 17–18 Jahre
Studium/Ausbildung5.000–15.000 €langfristig
Auslandsaufenthaltab 3.000 €mittel- bis langfristig
Erstausstattung (Wohnung etc.)ab 5.000 €ab 18 Jahren

💡 Tipp: Setzt realistische Ziele – lieber kleiner starten und anpassen als zu ambitioniert beginnen.


Welche Möglichkeiten haben Eltern & Paten zum gemeinsamen Sparen?

1. Kinderdepot mit ETF-Sparplan

Das Kinderdepot ist ideal, um langfristig und renditestark zu sparen – vor allem für Zeiträume von 10 Jahren und mehr.

So funktioniert’s:

  • Das Depot läuft auf den Namen des Kindes
  • Eltern sind gesetzliche Vertreter
  • Paten überweisen regelmäßig auf das zugehörige Verrechnungskonto

👉 Lies auch: Kinderdepot eröffnen – Schritt für Schritt erklärt

Vorteile:

  • Günstig (kaum Gebühren)
  • Hohe Renditechancen (z. B. MSCI World ETF)
  • Transparent & jederzeit einsehbar

Hinweis:

Paten haben keinen direkten Zugriff, können aber zweckgebunden schenken.


2. Gemeinsames Sparbuch oder Tagesgeldkonto

Das klassische Sparbuch ist weiterhin beliebt – vor allem bei älteren Paten.

Pro:

  • Einfach zu verstehen
  • Keine Kursschwankungen
  • Kein Onlinezugang nötig

Contra:

  • Kaum Zinsen
  • Inflationsverlust

Tipp: Tagesgeldkonto mit Kinderkonto kombinieren, um mehr Flexibilität zu gewinnen.


3. Digitale Familientools (z. B. Knax, Weltsparen Kids, Coody)

Immer mehr Plattformen ermöglichen gemeinsames Sparen über mehrere Beteiligte.

Beispiele:

  • weltsparen.de bietet Kinderkonten mit Zinsen
  • Coody (App) erlaubt Paten, kleine Beträge für Ziele wie „Führerschein“ zu sammeln
  • Knax-Konto mit Sparkassen-App + Überweisungslösung

Ideal für digitalaffine Familien, die das Sparen transparent und gemeinsam gestalten möchten.


4. Schenkungen auf das Kinderdepot

Ein besonders einfacher Weg: Die Paten überweisen regelmäßig oder einmalig Geld auf das Kinderdepot.

💡 Beispiel:

  • Eltern haben einen Sparplan über 50 €/Monat
  • Die Patin übernimmt zusätzlich 25 €/Monat
  • Nach 18 Jahren ergibt das (bei Ø 6 % Rendite) → über 29.000 € Gesamtvermögen

👉 Nutze dazu: Zinseszinsrechner für Kinder


Rechtliches: Was ist bei Schenkungen und Zugriff wichtig?

Wer darf aufs Depot zugreifen?

  • Nur die gesetzlichen Vertreter (meist Eltern)
  • Paten haben kein Zugriffsrecht, auch bei Einzahlung

Schenkungsfreibeträge:

  • Paten (nicht verwandt): 20.000 € Freibetrag pro 10 Jahre
  • Großeltern: 200.000 €
  • Eltern: 400.000 €

Zweckbindung:

Wer sicherstellen will, dass das Geld wirklich für das Kind verwendet wird, kann einen Schenkungsvertrag erstellen. Dieser kann regeln:

  • Zweck (z. B. Ausbildung, Führerschein)
  • Ausschluss für Elternnutzung
  • Rückforderungsrecht bei Zweckverfehlung

Wie könnt ihr die Zusammenarbeit konkret organisieren?

✅ Gemeinsamer Sparplan & Abstimmung:

  • Eltern eröffnen Depot/Konto
  • Paten richten Dauerauftrag ein
  • Einmal jährlich: Überblick & Zielabgleich

✅ Zielkonto mit visualisierter Entwicklung:

  • Tools wie Finanzguru oder Banking-Apps bieten Zielübersichten
  • Gemeinsames Tracking motiviert

✅ Rituale schaffen:

  • Pate schenkt z. B. zu jedem Geburtstag 100 € „Führerscheinkonto“
  • Ein Sparbuch-Eintrag oder Screenshot wird dem Kind übergeben

Fallbeispiel: Familie mit Patenschaft & langfristigem Sparziel

Situation:
Lisa (4) hat zwei Paten: ihre Tante Nina und Onkel Tim. Die Eltern sparen monatlich 50 € in ein Kinderdepot. Die Paten möchten ebenfalls langfristig unterstützen.

Lösung:

  • Die Eltern eröffnen ein ETF-Kinderdepot auf Lisas Namen
  • Nina und Tim richten jeweils 25 €/Monat ein
  • Das Depot wächst auf monatlich 100 €

Ergebnis nach 18 Jahren (bei 6 % Rendite):
35.000 € Vermögen für Lisa
→ genug für Führerschein, erstes Auto oder WG-Zimmer im Studium


Was tun, wenn das Vertrauen fehlt?

Nicht jede Familie ist konfliktfrei. Wichtig:

  • Klare Kommunikation: Was soll mit dem Geld passieren?
  • Vertragliche Regelung (Schenkungsvertrag)
  • Alternativ: Pate eröffnet eigenes Depot auf eigenen Namen mit späterer Übergabe (Nachteil: höhere Steuerpflicht bei Schenkung)

5 Tipps für erfolgreiches gemeinsames Sparen

  1. Früh starten – je mehr Zeit, desto stärker der Zinseszinseffekt
  2. Transparenz schaffen – wer zahlt wie viel, wofür
  3. Regelmäßige Sparbeträge – auch kleine Summen wirken
  4. Ziele visualisieren – z. B. Sparziel „Führerschein“ oder „Auslandsjahr“
  5. Vertrauen & Klarheit – bei Unsicherheiten lieber Regeln schriftlich festlegen

Fazit: Gemeinsam sparen verbindet – und schafft Chancen fürs Kind

Wenn Eltern und Paten gemeinsam sparen, ist das mehr als ein finanzieller Beitrag: Es zeigt Verbundenheit, Weitblick und echte Fürsorge.

Ob mit einem ETF-Kinderdepot, einem einfachen Sparbuch oder digitalen Tools – es gibt viele Wege, gemeinsam Vermögen für ein Kind aufzubauen. Wichtig ist: früh anfangen, regelmäßig einzahlen, gemeinsam dranbleiben.

Denn am Ende zählt nicht nur das Geld, sondern das, was ihr damit ermöglicht: Bildung, Freiheit und einen starken Start ins Leben.


FAQ – Häufige Fragen

Können mehrere Paten gemeinsam für ein Kind sparen?
Ja – mit Daueraufträgen auf ein gemeinsames Kinderkonto oder -depot, das von den Eltern verwaltet wird.

Was ist, wenn der Pate plötzlich aufhört zu zahlen?
Kein Problem – alle Einzahlungen sind freiwillig. Eine feste Verpflichtung besteht nicht (außer durch Vertrag).

Darf ein Pate selbst ein Depot fürs Kind eröffnen?
Nein, nur die Eltern als gesetzliche Vertreter können ein Kinderdepot eröffnen. Alternativ kann der Pate ein eigenes Depot führen und später schenken.

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